Freitag, 15. Februar 2013

Tutorial: Frohne Schnitte vergrößern am Computer

Lange habe ich gezögert, diesen Post zu veröffentlichen. 

Und das hat ganz eigennützige Hintergründe, denn ich sammle ja Frohne Schnitte, vor allem aus den Fünfziger und Sechziger Jahren. Bis jetzt hält sich glaube ich die Meinung, dass man zum Vergrößern dieser Schnitte einen Pantographen benötigt. In meinem letzten Post zum Thema Frohne Schnitte hatte ich ja schon auf den Blog von Caroline verwiesen, da sie einige interessante Beiträge zum Thema Frohne-Schnitte geschrieben hat. Unter anderem deutete sie neulich erst an, dass sie daran arbeitet, die Schnitte mit dem Computer zu vergrößern. Genau das habe ich auch vor einiger Zeit erfolgreich gemacht. Wenn jetzt aber die gesamte Blogosphäre weiß, wie das geht, dann werden- so meine größenwahnsinnige Marktanalyse- die Frohne Hefte auf Ebay und DaWanda teurer, da auch von Menschen ohne Pantographen nachgefragt.
Wenn das wirklich eintreten sollte, wäre ich natürlich ziemlich traurig, aber meine Sammlung ist auch schon relativ groß und vielleicht ist ja auch jemand so nett, Scans mit mir zu tauschen...
Deshalb verrate ich euch jetzt meine Methode zum Vergrößern der Schnitte.

Es wird folgendes benötigt:


  • Frohne-Heft mit gewünschtem Schnitt
  • Gemessene Oberweite
  • Maßband
  • Taschenrechner
  • Computer
  • Scanner
  • Das kostenlose Programm Paint.NET
  • Das normale "Paint" Programm auf Windows
  • Drucker
  • Umrechnungstabelle für Oberweite/Vergrößerungsfaktor, siehe weiter unten.

Erster Schritt: Modell finden und einscannen:

Modellnummer raussuchen (ich möchte das Kleid auf der rechten Seite in der Mitte nähen)

Bei den Schnitten Seite des Modells finden

Gefunden!

Maßband möglichst dicht unter dem Modell platzieren (optional, für Kontrolle des Vergrößerungsfaktors) und als Bild einscannen.



Zweiter Schritt: Datei auf dem Computer finden und in Paint.NET öffnen


Wichtig! Das erste Programm, das benötigt wird ist Paint.NET!!!

Dritter Schritt: Vergrößerungsfaktor ausrechnen

Zuerst hatte ich versucht, die eingescannten Bilder tatsächlich zu vergrößern. Das ergab riesige Dateien, da der Computer die Auflösung beibehielt und lauter neue Pixel dazuerfand.
Dann kam mir die entscheidende Idee: Die Bildgröße kann auch durch eine geringere Auflösung  geändert werden. Daher werden wir bei der Berechnung nicht mit dem Vergrößerungsfaktor malnehmen, sondern die in Paint.NET ermittelte Auflösung (meistens 300dpi (Pixel per Inch)) durch den Vergrößerungsfaktor teilen.
Vergrößerungstabelle aus dem Frohne Anleitungsheft

Meine benötigte "Pixel per Inch" Auflösung

Vierter Schritt: Ändern der Auflösung in Paint.NET, Zuschneiden und Speichern.

Unter dem Reiter "Bild" den Punkt "Größe ändern" anwählen

Unter "Auflösung" (blau hinterlegtes Feld) die errechnete Pixel/Inch Zahl eingeben und mit OK bestätigen

Bereich um den Schnitt markieren und unter "Bild" den Punkt "Auf Markierung zuschneiden" wählen

Bild speichern und WICHTIG!  Qualität auf 100% belassen (sonst war die Mühe mit den Berechnungen umsonst!)

Fünfter Schritt: Bild in Paint öffnen und drucken. Vergrößerung überprüfen und zusammenkleben.

Bild in Paint öffnen und unter "Datei" den Punkt "Drucken" anwählen

Unter "Einstellungen" am Besten Schnelligkeitspriorität und umgekehrte Reihenfolge anwählen. Darauf achten, dass unter "Erweitert" bei der Druckgröße 100% angewählt ist. 
 Der Vorteil, wenn man in umgekehrter Reihenfolge druckt, ist dass zuerst unser Maßband ausgedruckt wird. Schnell nachmessen und feststellen: Die Vergrößerung passt! 5mm auf dem Maßband entsprechen jetzt etwa mehr als 5,6 cm (mein Vergrößerungsfaktor war 11,2).

Jetzt geht es ans fröhliche Zusammenkleben. Meine Frohne Hefte sind fast alle vergilbt, das verschafft mir einen Vorteil, denn die Druckränder werden ja bei Paint Ausdrucken anders als bei Download Schnitten nicht umrandet. Ich habe aber eine Schattierung, an der ich mich beim Kleben orientieren kann.
Da der gescannte Bereich dunkler ist, als die Ränder habe ich beim Zusammenkleben eine Orientierung. 


Und das war es auch schon! Toll, oder?

Wenn dieses Tutorial für euch hilfreich war, oder ihr noch Fragen habt, schreibt mir doch gerne einen Kommentar! Und wenn ihr jetzt gleich anfangt und schöne Schnitte aus den Fünfzigern einscannt freue ich mich über die, in der Auflösung noch nicht angepassten Bilddateien (ich gebe auch gerne meine E-Mailadresse heraus) :D

Disclaimer: Dieses Tutorial und die darin verwendeten Bilder sind mein geistiges Eigentum und dürfen nur mit Hinweis auf mich als Verfasserin und diesen Blog weitergegeben werden. Eine Verwendung erfolgt auf eigene Gefahr für die verwendeten Materialien. Ich garantiere nicht für die Richtigkeit der Angaben in diesem Tutorial.

2 Kommentare:

  1. Das ist ja echt interessant.
    Du hast dir ja auch viel Mühe gemacht ;-)
    Heute habe ich deine Frage auf meinem Blog beantwortet, hab sie leider nicht eher gesehen.
    Liebe Grüße
    Susan

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  2. Hallo ich scanne gerade Frohne Hefte, wenn Du tauschen möchtest melde Dich doch einfach. Ach ja ich habe auch sehr schöne Lutterlohhefte.

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