Samstag, 12. Januar 2013

Der Regenhosenrock

Darf ich euch einen Rock zeigen, den ich gerade fertig genäht habe, auch wenn ich ihn doof finde?
Ich hoffe ja, und wenn nicht solltet ihr morgen wieder kommen, denn ich habe gleichzeitig einen Blazer fertig genäht, den ich überraschenderweise toll finde (die Geschichte dazu dann morgen!).

Also, bei dem Rock handelt es sich um Modell Nr. 133 aus der aktuellen Burda (02/2013). Ich habe ihn genäht mit einem Bengalin aus dem Stoff und Stil Ausverkauf. Der Stoff war so ein spontaner Neugierdekauf. Inzwischen bezweifel ich, dass der Stoff überhaupt für Kleider gedacht war. Der Stoff stretcht entlang des Fadenlaufes, dafür kaum in der "normalen" Richtung. Ich habe ihn aber so verarbeitet, als wenn er "normal" wäre.

Der erste Fehler war meine Art, die Nahttaschen einzusetzen. Ich nähe die Nahttaschen erst mit kleinerer Nahtzugabe an und dann quasi kontinuierlich die Seitennaht mit der "Beule" wo die Taschen sind. Burda wollte, dass ich erst die Seitennaht nähe und dann in den Tascheneingriff die Nahttaschen setze. Das wäre in diesem speziellen Fall deshalb schlauer gewesen, da die Taschenbeutel oben im Bund mitgefasst werden, also oberhalb des Eingriffs noch weitergehen. Letztendlich konnte ich durch wildes Ineinanderschieben der Nahtzugaben die Taschen trotzdem mit meiner Methode annähen. Durch den Stretch in vertikaler Richtung sind sie aber trotzdem wellig.


Der zweite und dramatische Fehler meinerseits bestand darin, den Bund mit Vlieseline Bundfix zu bebügeln, so dass er gar nicht mehr dehnbar war. Ich glaube, ich habe ihn auch insgesamt zu kurz zugeschnitten. Auf jedenfall fehlten ganze drei Zentimeter, sowohl für meine Bequemlichkeit, als auch um an den Rock zu passen- da ich nicht gesteckt hatte, fiel mir das natürlich auf den letzten Zentimetern auf.
Was tun? Ich beschloss den Rock zu Ende zu pfuschen. Mit dem Riegel als Bundverlängerung, Klett und Knopf. Und so sieht es aus - weniger schlimm, als ich mich im realen Leben damit fühle.
Das weiße, was da hervorlugt ist übrigens Klett!

Und vor allem hört ihr nicht die schlimmen Geräusche, die der Rock macht und die ihm den Namen geben: Beim Gehen schubbern die Falten aneinander und machen das Geräusch, dass auch Regenhosen machen, wenn man darin läuft.
Noch ein Problem ist, dass der Stoff sehr steif ist und der Rock obwohl ich ihn 18 cm kürzer genäht habe, als die Burda wollte, viel viel mehr absteht, als auf dem Modellfoto.
Übrigens habe ich gegen den Schnitt nichts einzuwenden, ich werde ihn einfach in einem anderen Stoff noch mal machen - um meine guten Vorsätze zu erfüllen!


2 Kommentare:

  1. ABer schön sieht er aus der Rock! Gegen das Rascheln hilft vielleicht ein Futter, dann müsste der Bund aber nochmal ab. Ist weniger schlimm als vorher befürchtet, ich habe das gerade durch ;-) Ja mit Vlisofix Bundeinlage habe ich mir auch fast einen Rock ruiniert, viel zu steif, ganz gruselig. Jetzt nehme ich normale Einlage oder Gewebeeinlage und das passt. LG Kuestensocke

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    1. Danke für deine beiden lieben Kommentare, ich antworte jetzt mal nur auf diesen hier :)
      Deine Idee mit dem Futter ist gut, ich glaube das würde das Tragegefühl wirklich verbessern! Trotzdem muss ich mir eingestehen, dass ich für einen so weit "abstehenden" Rock kaum Tragemöglichkeiten habe... Deshalb kommt der Rock erst mal in die UFO-Ecke, so schade das auch ist :(
      LG Malina

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